2023-06-252023-06-25https://tore.tuhh.de/handle/11420/16213Die Beherrschung von Eilaufträgen ist in der Industrie von hoher Relevanz. Mit der im Grundlagenprojekt entwickelten Modellierung ist es möglich, die Durchlaufzeiten für Eil- und Normalaufträge zu bestimmen sowie einen kritischen Eilauftragsanteil festzulegen. Mit einer prototypischen Auftragsannahme und -terminierung sowie einer geeignete Fertigungssteuerung können sowohl Eil- als auch Normalaufträge in einer vereinfachten Fertigungsumgebung (Simulation) termintreu fertiggestellt werden. Für den Transfer in die Praxis sind verschiedene Defizite zu überwinden: (1) Es existiert bisher kein Auftragsannahme und -terminierungsverfahren, das die Beherrschung von Eilaufträgen in der Praxis ermöglicht. (2) Der kritische Eilauftragsanteil entspricht nicht zwangsläufig einem sinnvollen Eilauftragsanteil, da dieser von Marktgegebenheiten abhängig ist. (3) In der bisherigen Modellierung fehlen in der Praxis häufig auftretende Sonderfälle, die einen großen Einfluss auf die Durchlaufzeiten - insbesondere von Eilaufträgen - haben. (4) Nur mit Hilfe einer praxisgerechten Konfiguration der Produktionsplanung und -steuerung ist es in der Praxis möglich, Eilaufträge erfolgreich zu integrieren und eine hohe Termintreue sicherzustellen. (5) Die komplexe Modellierung aus dem Grundlagenprojekt erschwert dem Praktiker die Umsetzung im Betrieb. Es stellt sich daher die Frage, wie die Ergebnisse des Grundlagenprojekts unter Berücksichtigung der genannten Defizite in die Praxis übertragen werden können. Gemeinsam mit der KSG Leiterplatten GmbH sollen folgende Teilziele erreicht werden: (1) Die Modellierung soll um Sonderfälle erweitert und Hilfsmittel zur Anwendung der Modellierung sollen entwickelt werden. (2) Ein Vorgehen zur Bestimmung eines sinnvollen Eilauftragsanteils auf Basis von Wunschlieferzeiten soll entwickelt werden. (3) Mehrere Auftragsannahme und -terminierungsverfahren sollen entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit untersucht werden. (4) Zudem soll zusammen mit dem Industriepartner in einem Pilotbereich die erweiterte Modellierung angewendet werden. Dies beinhaltet auch die Konfiguration der Produktionsplanung und -steuerung. Abschließend fließen die Ergebnisse in einen Handlungsleitfaden, sodass andere Unternehmen auf die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse zurückgreifen können.The control of rush orders is of great industrial relevance. The basic research project shows how to determine the throughput times for rush and normal orders and define a critical share of rush orders. With a prototypical order acceptance and scheduling as well as a suitable manufacturing control both rush and normal orders can be completed on schedule in a simplified manufacturing environment (simulation). Various shortcomings need to be overcome for the transfer into practice: (1) There is so far no order acceptance and scheduling method existing that supports the handling of rush orders in practice. (2) The critical share of rush orders does not necessarily reflect an economically reasonable share of rush orders, since this is dependent on market conditions. (3) The previous modeling does not consider influences that frequently occur in practice and that have a great impact on the throughput time of rush orders. (4) To successfully integrate rush orders into practice and to ensure schedule reliability, a suitable configuration of the production planning and control is necessary. (5) The complex modeling of the basic research project has to be overcome to facilitate the implementation for the practitioner.The question is how to clear the deficits and transfer the modeling results into practice. In cooperation with the KSG Leiterplatten GmbH following sub-goals have to be achieved: (1) the modeling has to be extended to handle industrial conditions that have a major influence on the throughput time and tools to facilitate the application of the modeling have to be developed. (2) A method for determining an economically reasonable share of rush orders based on requested delivery times has to be developed. (3) Multiple order acceptance and scheduling methods have to be developed and tested for their practicability. (4) In addition, the extended modelling has to be applied with the industrial partner in a defined area of the company. This also includes the configuration of Production Planning and Control. Through guidelines industrial companies can profit from the findings of the research project and the extension of the transfer project.