2023-06-252023-06-25https://tore.tuhh.de/handle/11420/15836Der Lastabtrag in Stahlbetonplatten ohne Querkraftbewehrung infolge von auflagernahen konzentrierten Flächenlasten (bspw. Stützen- oder Radlasten) ist bislang noch nicht zufriedenstellenstellend geklärt, wie umfangreiche Forschungsaktivitäten zu diesem Thema u.a. im Ausland belegen. Bei auflagernaher Laststellung können größere Teile der einwirkenden Kräfte über eine direkte Abstützung (Druckstreben) zum Auflager abgetragen werden. Diese Anteile müssen bei der Querkraftbemessung nicht in vollem Umfang berücksichtigt werden, da ein Querkraftversagen aufgrund des inneren Spannungszustands in diesen Bereichen nicht zu erwarten ist. Bei Stahlbetonbalken ist dieser Einfluss durch umfangreiche Versuche belegt. Diese Erkenntnisse lassen sich jedoch nicht auf Platten übertragen, da diese ein zweiaxiales Traghverhalten aufweisen. Erste Untersuchungen an Platten zeigen, dass der lineare Ansatz speziell bei Platten größere Reserven aufweist, deren Berücksichtigung zu einer wirtschaftlichen und sicheren Bemessung von Plattentragwerken beitragen kann. Im Rahmen diese Forschungsvorhabens sollen diese Reserven experimentell und numerisch quantifiziert, und ein Ansatz zur Berücksichtigung des direkten Lastabtrages von auflagernahen Einzellasten bei Plattentragwerken entwickelt werden. Die Berücksichtigung des direkten Lastabtrages wird sowohl für die Nachrechnung von bestehenden Tragwerken, welche oftmals keine Querkraftbewehrung aufweisen als auch zur Vermeidung einer auwändig einzubauenden Schubbewehrung bei Neubauten benötigt.Lastabtrag auflagernaher Blocklasten bei Stahlbetonplatten ohne Querkraftbewehrung