Rohde, Jenny AliceJenny AliceRohde2024-10-152024-10-152023-02-02AusbaldowerCamp, 2023https://hdl.handle.net/11420/49513Beim gestrigen Ausbaldowercamp diskutierten fast 30 Teilgebende (1) in einer von mir moderierten Session die Auswirkungen von künstlichen Intelligenzen (KI) wie ChatGPT auf die Arbeit und Schulung von Tutor*innen an Hochschulen. Die Teilgebenden waren mehrheitlich Mitglieder des bundesweiten Netzwerks Tutorienarbeit. Meine Umfragen ergaben, dass sie noch wenig mit ChatGPT vertraut waren. Sie vermuten, dass etwas weniger als 50% der Studierenden an ihren Hochschulen ChatGPT nutzt (Tendenz steigend) und dass etwa die Hälfte ihrer Hochschulleitungen aktuell an der Veröffentlichung eines Statements zum Umgang mit KIs wie ChatGPT arbeiten. Der Hauptteil der Veranstaltung bestand aus einem Kleingruppenaustausch zu den Fragen, wie ChatGPT seitens der Tutor*innen in ihrer Lehre und unsererseits in didaktischen Tutor*innenschulungen eingesetzt werden könnte und was dabei zu bedenken ist. Zum Einsatz durch die Tutor*innen wurde u. a. Folgendes gesammelt: ChatGPT als Hilfs-Tutor bei Fragen im laufenden Tutorium (2) Generator von Zusatzaufgaben für schnelle Studierende Lösungen, die Studierende dann selbst erklären und/oder in denen sie Fehler finden sollen Protokollant für Transkripte Ideen-Geber beim Finden von Beispielen und einfacher Erklärungen (beispielhafter Prompt: „Erkläre mir das Momentengleichgewicht als wäre ich 10 Jahre alt.“) bei der Gestaltung des Ablaufs der eigenen Veranstaltung zum Überwinden von Schreibblockaden Kriteriengeber zur Prüfung eigener Texte Unterstützung bei Flipped Classroom-Modellen, sodass der Erwerb von Kompetenzen, die eine KI abnehmen könnte, in die Präsenz verlagert wird Zum Einsatz in didaktischen Schulungen ergab der Austausch u. a. folgende Ideen: Transparente und kritische Diskussion von Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der KI (z. B. soziale und kreative Aspekte) ethischen, rechtlichen und technischen Aspekten im Umgang mit KI-Ergebnissen aktuellen Prüfungsformaten Korrektur, eigene Interpretation und Einordnung der Ergebnisse des Chatbots, um die kritische Medienkompetenz im Umgang mit dem Chatbot zu fördern Erweiterung der Methode Think Pair Share zu Think Pair ChatGPT Share zu verschiedenen Schulungsthemen wie z. B. studentische Motivation Darüber hinaus können Aufbauworkshops speziell zum Einsatz von KI im Tutorium angeboten werden. Das Feedback der Teilgebenden zeigte, dass sie mit der Veranstaltung sehr zufrieden waren. Allerdings gibt es noch viele Themen, die vertieft besprochen werden sollten, wie z. B. die Veränderung der Rolle von Tutor*innen, zukünftig erforderliche Kompetenzen und ethische Aspekte (z. B. Datenschutz, „Schere“, wenn eine kostenpflichtige Profiversion eingeführt wird (3), Ausbeutung, CO2 Verbrauch, Vorurteile im Trainingsmaterial). Der Austausch wird im Mai 2023 beim Netzwerktreffen Tutorienarbeit fortgesetzt. Dann können neue Entwicklungen mitbedacht werden. (1) Es handelte sich um ein Barcamp, bei dem alle Teilnehmer*innen beitragen, daher werden sie “Teilgebende” genannt. (2) Hier stellt sich die Frage, ob es möglich ist, Pseudokonten für Lehrzwecke einzurichten, sodass Studierende ihre Daten nicht preisgeben müssen. (3) OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, kündigt auf ihrem Discord-Server an, dass eine kostenpflichtige Premium-Variante, die sich in Entwicklung befindet, die kostenfreie Version nicht ersetzen werde. Das Bezahlmodell solle Vorrang bieten und “immer erreichbar” sein sowie “schnelle Antworten von ChatGPT” garantieren. Die gesamte Dokumentation der Session samt Linkempfehlungen der Teilgebenden kann hier eingesehen werden. https://www2.tuhh.de/zll/blog/ideen-zum-einsatz-von-chatgpt-durch-tutorinnen-und-in-schulungen/deChatGPTDidaktikKünstliche IntelligenzTutorenschulungenTutorienarbeitSocial Sciences::371: Teachers, Methods, and DisciplineWas bedeuten KIs, wie ChatGPT, für die Arbeit und Schulung von Tutor*innen an Hochschulen?Conference PaperConference Paper