2023-06-252023-06-25https://tore.tuhh.de/handle/11420/16368In vorliegenden Ökobilanzen werden zumeist nur die durch luftgetragene Emissionen verursachten Umweltauswirkungen (z. B. Klimawandel, Versauerung, Toxizität) bewertet. Abgesehen vom kumulierten fossilen Energieaufwand wird der Einsatz abiotischer Ressourcen dabei oft nicht untersucht und die vorhandenen Indikatoren zeigen methodische Schwächen. Auch Verfügbarkeitseinschränkungen abiotischer und biotischer Ressourcen bzw. der Ressourcen Wasser und Boden werden selbst bei dezidierten Studien bisher nicht betrachtet. Ziel des Vorhabens ist es deshalb, einen mit der Ökobilanzmethodik kompatiblen Ansatz zu erarbeiten, mit Hilfe dessen der Einsatz biotischer und abiotischer Ressourcen inklusive Wasser und Boden für beliebige Produkte bzw. Dienstleistungen bewertet werden kann. Diese Bewertungsmethode soll anschließend exemplarisch anhand verschiedener alternativer Mobilitätsoptionen (d. h. Einsatz von Biokraftstoffen bzw. neue Antriebstechnologien) angewendet und getestet werden, um anhand dieser komplexen Fragestellung die Praxistauglichkeit des entwickelten Ansatzes zu demonstrieren. Im Vergleich zum bisherigen Stand der Forschung werden damit zwei wesentliche Neuerungen umgesetzt. Zum einen wird die Ökobilanzmethodik bezüglich ihres Bewertungsspektrums erweitert und eignet sich danach noch besser als Instrument für den umfassenden ökologischen Vergleich zwischen unterschiedlichen Produkt- bzw. Dienstleistungsalternativen. Die zu realisierenden Methodenerweiterungen können von verschiedenen Anwendern für weitergehende Untersuchungen eingesetzt werden und damit z. B. die Wahl zwischen Produktalternativen, die Bewertung bestimmter Innovationen oder auch die Optimierung von Produktionsprozessen unterstützen. Mithilfe den geplanten methodischen Erweiterungen der Ökobilanzmethodik können deutlich mehr Auswirkungen auf die Umwelt abgebildet werden als bisher; auch sind die entwickelten Indikatoren im Rahmen von weitergehenden Nachhaltigkeitsbewertungen unmittelbar anwendbar. Zum anderen wird durch die exemplarische Anwendung der Methodenerweiterung zur Analyse verschiedener Mobilitätsoptionen die Praxistauglichkeit dieses erweiterten Bewertungsansatzes demonstriert. Dies erlaubt Aussagen über potenzielle Chancen und Risiken der betrachteten Optionen und kann damit die anstehenden strategischen Entscheidungen bezüglich nachhaltiger Mobilität unterstützen. Parallel dazu kann so zusätzlich verifiziert werden, dass mit dem zu erarbeitenden Bewertungsansatz auch bei einer derart komplexen Bewertungsfrage wie den diskutierten Mobilitätsoptionen sinnvoll interpretierbare und praktisch umsetzbare Ergebnisse erarbeitet werden können.In published life cycle assessment (LCA) studies the focus is mainly on emissions to air and their associated impacts (e.g. climate change, acidification, toxicity). With the exception of the cumulated primary energy demand, the demand of a comprehensiveset of abiotic resources is usually neglected and the applied abiotic depletion potential indicators show methodological deficits. Even in the most comprehensive studies to date, supply risks and future scarcity of abiotic as well biotic resources including water and soil are not fully addressed. The aim of this proposal is to develop an LCA compatibleapproach for the assessment of the use of biotic and abiotic resources including water and soil which is applicable to all kinds of products and services. This assessment method will be exemplarily applied and tested for different alternative mobility options, i.e. the use of biofuels and new powertrain technologies. This challenging and complexapplication test is intended to demonstrate both practical feasibility and scientific robustness of the approach. Compared to the current state of the art, two main gaps are addressed: First, the impact spectrum covered by LCA methodology is broadened by adding complementary indicators which further improves its applicability and scientific robustness for a really comprehensive environmental assessment and comparison of technologies. The developed solutions and resulting methodological improvements can be applied by a variety of stakeholders for different use cases like the choice between product alternatives, the assessment of innovative technologies or the improvement of existing production processes. Based on the intended methodological improvements additional environmental impacts are covered which are directly applicable in the context of more comprehensive sustainability assessments. Second, the extended LCA approach will be applied to future mobility concepts in order to test the practical applicability and in order derive more robust conclusions on the technologies. The comparison of the mobility options allows the identification of opportunities and risks associated with the respective technological solution which serves as decision making support for the strategic decisions with regard to sustainable mobility. Concurrently, the verification of the applicability for such a complex test case is intended to demonstrate, that the extended LCA evaluation leads to meaningful and practically relevant results.Bewertung der Inanspruchnahme biotischer und abiotischer Ressouren im Mobiitätssektor - Entwicklung von Ökobilanzkompatiblen Bewertungskriterien, -methoden und -konzeptenEvaluation of biotic and abiotic resource use in the mobility sector - development of LCA compatible impact indicators, methods and concepts