2025-11-262025-11-26https://hdl.handle.net/11420/59205Schreiben ist eine der wichtigsten Kulturtechniken, welche Gesellschaften auf der ganzen Welt geprägt hat. Schriftlichkeit war für den längsten Teil ihrer Geschichte Handschriftlichkeit in unterschiedlichen und komplexen Manuskriptkulturen. Schriftartefakte werden bis auf den heutigen Tag hergestellt, auch wenn die Erfindung des Typendrucks manche von ihnen an den Rand gedrängt hat, zugleich aber auch neuen in den digitalen Medien Vorschub geleistet hat.In den den letzten drei Jahrzehnten hat das wissenschaftliche Interesse an Schriftartefakten erheblich zugenommen. Verbesserte Möglichkeiten, Bilder und Texte zu produzieren, zu speichern, zu verbreiten und zu analysieren, haben historische und systematische Forschungen angeregt. Die Materialwissenschaften stellen Methoden zur Verfügung, mit deren Hilfe die biologischen und chemischen Identitäten von Schriftartefakten festgestellt werden können. In Asien und Afrika werden Manuskripte und Inschriften zunehmend als Teil des kulturellen Erbes begriffen, und die enorme Zahl der Manuskripte in diesen Regionen wird allmählich katalogisiert und zugänglich gemacht.Die Zeit ist gekommen, einen globalen Rahmen für die Erforschung aller Schriftartefakte von den Anfängen bis heute und aus aller Welt zu entwickeln, wie er aufgrund einzigartiger Voraussetzungen nur in Hamburg möglich ist. Die Universität Hamburg blickt auf eine lange Tradition exzellenter Forschung zu Manuskripten zurück. Neben dem Sonderforschungsbereich "Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa" werden derzeit drei Grants des European Research Council, zwei Langzeitprojekte im Akademienprogramm, das großangelegte Vorhaben "Erhaltung der Handschriften aus Timbuktu" und eine Reihe kleinerer Projekte durchgeführt.Das beantragte Exzellenzcluster "Schriftartefakte verstehen" wird von 40 Geisteswissenschaftlern aus 23 Fächern sowie 10 Wissenschaftlern aus Biologie, Chemie, Informatik, Kognitionspsychologie, Mineralogie, Physik, und Radiologie getragen. Sie werden einen einheitlichen, vergleichenden und umfassenden Ansatz entwickeln, um die Frage zu beantworten, was die Schrift mit dem Menschen, und was der Mensch mit der Schrift macht. Sie werden endlich auch Erkenntnisse gewinnen, die unmittelbar relevant sind für die Bewahrung von Dingen, die zum kulturellen Erbe der gesamten Menschheit gehören.Writing is one of the most important cultural techniques to have shaped the world’s societies. For most of human history, writing has been handwriting and has been part of diverse and complex manuscript cultures. Written artefacts have been continuously produced up to our own day, though the invention of printing with moveable types marginalised some while at the same time prompted new ones, not least digital media.Over the past three decades, scholarly interest in written artefacts has increased significantly. Enhanced possibilities for the production, storage, circulation, and analysis of images and texts have stimulated historical and systematic inquiry. Material sciences provide methods for asserting the biological and chemical identities of written artefacts. In Asia and Africa manuscripts and inscriptions are increasingly relevant to cultural heritages, and the vast quantities of manuscripts have begun to be catalogued and made accessible.The time has come to develop a truly global framework for the study of all written artefacts from the beginning of writing to the present day and from all regions having produced such artefacts in a way only possible because of Hamburg’s unique combination of expertise. Universität Hamburg has a long history of excellence in manuscript studies. In addition to the Sonderforschungsbereich "Manuscript Cultures in Asia, Africa and Europe", three European Research Council (ERC) grants, two long-term projects (Akademienprogramm), the large-scale project "Safeguarding the Manuscripts from Timbuktu" and a number of smaller research projects are currently conducted.The proposed Cluster of Excellence "Understanding Written Artefacts" includes altogether forty investigators from the humanities representing twenty-three disciplines and ten from biology, chemistry, computer science, mineralogy, neurocognitive psychology, physics and radiology. They will establish a unified, comparative and comprehensive approach for studying how writing has shaped human societies and cultures, and how these in turn have adapted writing to their needs. Finally, they will produce insights immediately relevant for the preservation of objects belonging to the cultural heritage of all humankind.Schriftartefakte verstehen - Material, Interaktion und Transmission in Manuskriptkulturen - 2. FörderperiodeUnderstanding Written Artefacts - 2. Förderperiode