Otterpohl, RalfRalfOtterpohl1061626717Wendland, ClaudiaClaudiaWendland2009-02-162009-02-162009http://tubdok.tub.tuhh.de/handle/11420/480Ziel dieser Arbeit ist die Bewertung von Möglichkeiten und Grenzen der anaeroben Behandlung von Schwarzwasser (Toilettenabwasser) aus Vakuumtoiletten ohne und mit Küchenabfällen im Rahmen von neuen Sanitärkonzepten. In einem volldurchmischten, mesophilen Laborreaktor wurde die Leistungsfähigkeit der Anaerobbehandlung von Schwarzwasser allein und gemeinsam mit Küchenabfällen ermittelt. Dazu wurden die Randbedingungen hydraulische Verweilzeit, Ammoniumkonzentration und Vorbehandlung variiert. Bei einer hydraulischen Verweilzeit von 20 Tagen im Reaktor zur Anaerobbehandlung von Schwarzwasser werden über 60 % des CSB zu Biogas umgesetzt, was 87 % des maximalen anaeroben Abbaugrades entspricht. Die einwohnerspezifische Methangasmenge aus Schwarzwasser ergibt sich zu 14 l/Person/Tag. Die Anaerobbehandlung von Schwarzwasser verläuft trotz hoher Ammoniumgehalte ungehemmt. Bei künstlicher Steigerung der Ammoniumkonzentration zeigt sich eine Hemmung durch freies Ammoniak, die bei 300 mg/L NH3-N startet. Bei hydraulischer Auslegung des Reaktors ergibt sich ein erhebliches Potential an organischer Auslastung, was durch die Zugabe von Küchenabfällen genutzt wurde. Der Anaerobreaktor kann bei minimal 15 Tagen hydraulischer Verweilzeit und einer maximalen Fracht von 5 kg CSB/(m3 Reaktor·d) ohne Hemmung betrieben werden. Sinkt die Verweilzeit oder steigt die CSB Fracht, gibt es ein Stadium des gehemmten stabilen Zustands, bei dem der Reaktor bei niedrigerer Methanproduktion weiter betrieben werden kann, bevor der biologische Prozess zusammenbricht. Die mesophile Anaerobbehandlung hat ein Hygienisierungspotential von 2 log-Reduktion für das Indikatorbakterium E.-coli. Weitere 2 log-Reduktion wurden durch eine anschließende 40tägige Lagerung des Reaktorablaufes bei Umgebungstemperatur erzielt. Pasteurisierung und Vorversäuerung wurden auf ihre keimreduzierende Wirkung ebenfalls untersucht, aber kein Behandlungsverfahren erreicht den international als hygienisch sicher eingestuften Wert von 1.000 KBE/g TR (WHO 2006, Anonymous 1993) im Reaktorablauf. Das Anaerobic Digestion Model No. 1 (ADM1) der IWA wurde mit der Software Aquasim implementiert. Die erforderlichen kinetischen Daten basierend auf den ermittelten experimentellen Daten wurden so durch Anpassung ermittelt. Schlüsselparameter waren dabei die Desintegration- und Hydrolysekonstante kdis und die Konstanten für Ammoniak und pHHemmung. Das erfolgreich kalibrierte Modell diente der Simulation von verschiedenen Grenzzuständen der Laboranlage sowie der Umsetzung auf eine großtechnische Anlage. Damit gibt es für Planer alternativer Sanitärkonzepte jetzt ein Werkzeug, mit dem Anaerobreaktoren effizient ausgelegt und die Leistungsfähigkeit im Voraus abgeschätzt werden kann. Im Vergleich zum konventionellen schneidet das auf Anaerobtechnologie basierende vorgeschlagene Sanitärkonzept für Haushaltsabwasser bezüglich der Energiebilanz und der CO2-Emissionen deutlich günstiger ab.The main objective of this thesis was to assess the anaerobic treatment of blackwater (toilet wastewater) from vacuum toilets without and with kitchen refuse and its potential for resources management sanitation concepts. In a bench scale continuous stirred tank reactor (CSTR), the performance of mesophilic anaerobic digestion of blackwater without and with kitchen refuse was investigated at varying conditions for hydraulic retention time (HRT), ammonia concentration and pre-treatment. At HRT of 20 days, more than 60 % of the input COD was converted to biogas which represents 87 % of the maximum biodegradable COD. At these conditions, the biogas contained 75 % methane and the specific rate was 14 l CH4/cap/d. The digestion runs uninhibited despite high ammonia concentration of 1,111 mg NH4/l. When increasing ammonia artificially about two times, the inhibition by free ammonia starts at concentration of 300 mg NH3/l. Designing of the CSTR based on hydraulic criteria leads to a high unused potential of organic load. When adding kitchen refuse, the reactor can be operated at 15 days HRT and a maximum load of 5 kg COD/(m3 reaktor·d) in an uninhibited state. It results to an increase of methane production of 10 times compared to blackwater digestion. If the HRT decreases or the COD load increase, the reactor runs at an inhibited steady state at lower methane production until the process breaks down. The mesophilic anaerobic digestion process has a relevant hygienization performance of 2 log reduction for the pathogen indicator E.coli. Additionally 2 log reduction can be reached in case of post-storage of 40 days at ambient temperature. Pre-pasteurization and Pre-acidification were studied, but no treatment is able to meet safely the standard of 1.000 CFU/g TR set by WHO (2006) and US EPA (Anonymous 1993). The Anaerobic Digestion Model No. 1 (ADM1) by IWA was implemented with the software Aquasim. The model was calibrated based on the experimental results. The key parameter were the disintegration and hydrolysis constant kdis and the inhibition constants for free ammonia and pH. The calibrated model was applied for the simulation of process limits and of a technical scale reactor. This model can now be used as a tool to design and predict the performance of an anerobic CSTR for combined blackwater and kitchen refuse treatment. The finally proposed sanitation concept for household wastewaters based on anaerobic technology has major advantages in terms of energy balance and CO2 emissions compared to the conventional aerobic system.enhttp://doku.b.tu-harburg.de/doku/lic_mit_pod.phpIngenieurwissenschaftenAnaerobic Digestion of Blackwater and Kitchen RefuseAnaerobbehandlung von Schwarzwasser und BioabfällenDoctoral Thesis2009-02-23urn:nbn:de:gbv:830-tubdok-553810.15480/882.478AbfallwirtschaftAbwassertechnik, Wasseraufbereitung11420/48010.15480/882.478930768205PhD Thesis