Koch, RobertRobertKochStein, AxelAxelStein2005-09-092005-09-092004http://tubdok.tub.tuhh.de/handle/11420/43Diese Veröffentlichung ist als Werkstattbericht eines Forschungsbausteins im Forschungsprojekt „intermobil Region Dresden“ (1999-2004) entstanden. In ihm sollten u.a. Strategien für eine integrierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung entworfen werden. Dabei wurden zwei grundsätzliche Herangehensweisen verfolgt: Zum einen ging es darum, die Siedlungsentwicklung auf gut angebundene und ausgestattete Standorte zu konzentrieren, und zum anderen wurden Konzepte erstellt, um die Bedienung integrierter Standorte durch den ÖPNV zu verbessern. Da sich die Bestimmung geeigneter Standorte nicht nur auf kommunaler, sondern insbesondere auch auf regionaler Ebene stellt, wurde als Drittes auch das Instrumentarium der Landes- und Regionalplanung auf die Thematik hin näher beleuchtet. Die Ergebnisse der einzelnen Projektbausteine sind: 1. Mit der Flächenbewertung in Dresden wurde ein Instrument konzipiert, das eine Auswahl geeigneter Standorte anhand der Ausstattung sowie der Anbindung im ÖV ermöglicht, wobei weitere Gesichtspunkte wie Restriktionen, Image etc. berücksichtigt werden können. Eine solche Auswahl von Standorten ist gerade in Zeiten der Schrumpfung nötig, wo es um einen möglichst effizienten Einsatz von verschiedenen Ressourcen geht, und führte insbesondere zu einer deutlichen Reduzierung der für geeignet befundenen Standorte. Die besondere Bedeutung dieses Instruments liegt darin, dass es fachübergreifend angelegt ist und auf bestehende Planungen und Konzeptionen zurückgreifen kann. Seine Ergebnisse bieten auch ein wesentliches Kriterium für den konkreten städtebaulichen und verkehrlichen Maßnahmebedarf etwa im Stadtumbau. 2. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse konnten auf das Beispiel des Korridors der Straßenbahnlinie 4 im Landkreis Meißen angewandt werden. Dort wurde zunächst an dem Erhalt der Straßenbahn mitgewirkt und dies mit raumplanerischen, verkehrlichen und städtebaulichen Argumenten begründet. Darüber hinaus wurde, um ihren Fortbestand auch nachfrageseitig zu flankieren, mit Anrainerkommunen sowie Verkehrsbetrieben die städtebauliche Entwicklung entlang des sehr heterogenen Korridors erörtert. Die Diskussion zeigte, dass die betreffenden Kommunen der Straßenbahn einen hohen Stellenwert beimessen und ihre Planungen darauf ausrichten. Aktivitäten der interkommunalen Kooperation beschränken sich hier auf die Vermarktung der Straßenbahn zu touristischen Zwecken, können allerdings die Ausgangsbasis für eine weitergehende Abstimmung im Bereich der Siedlungsentwicklung bilden, bspw. im Hinblick auf die Zentren- und Gewerbegebietsentwicklung und den Stadtumbau. 3. An den Achsen besteht allerdings nicht nur Bedarf zum Erhalt der Verkehrsinfrastruktur. Gerade im Zuge der S-Bahn Richtung Pirna haben sich in der Vergangenheit wichtige Quellen und Ziele in größerer Entfernung von den Haltepunkten entwickelt. Diese Schwerpunkte besser in das Verkehrsnetz einzubinden und dort die Wahlmöglichkeiten zugunsten des Umweltverbundes zu erhöhen, war Ziel der Beratungstätigkeiten in Heidenau und Pirna. Die Verbesserung der Erschließung durch Busse mit einem hohen Anspruch an Bedienungsqualität wurde als Bestandteil einer integrierten Stadt- und Verkehrsplanung auf interkommunaler Ebene angegangen. Teile der Konzepte haben eine hohe Umsetzungswahrscheinlichkeit, andere legten bestehende Hemmnisse offen und machen einen weiter gehenden Handlungs- und Kooperationsbedarf offenbar. 4. Angesichts der beträchtlichen überörtlichen Verflechtungen stellt die Raumordnung ein wichtiges Handlungsfeld für eine integrierte Raumentwicklung dar. Zur Entwicklung entsprechender Konzepte wurde erst die grundsätzliche Funktion der Regionalplanung diskutiert. Sie sehen die beteiligten Kommunen v.a. in der Information und Beratung zur Verkehrserheblichkeit bestimmter Standortentscheidungen. Gerade die im Zuge des neuen LEP modifizierten bzw. eingeführten Instrumente zur siedlungsstrukturellen Schwerpunktsetzung innerhalb der Gemeinden weisen enge Bezüge zu den Elementen der Flächenbewertung auf. Daher wurde angeregt, in allen Gemeinden Siedlungs- und Versorgungskerne auszuweisen. Auch wenn dieses Anliegen für wichtig erachtet wurde, so war doch seine Durchsetzbarkeit aus Gründen der kommunalen Planungshoheit und der jeweiligen örtlichen Verhältnisse umstritten. Immerhin zeigen Bestrebungen einiger Gemeinden, die Kernorte baulich funktional stärken zu wollen, dass die Notwendigkeit einer innerörtlichen Schwerpunktsetzung zum Teil bereits Bestandteil der Planungspraxis geworden ist. Die Ergebnisse verdeutlichen zum einen, dass zwar ein grundsätzliches Verständnis für die Belange einer integrierten Entwicklung vorhanden ist, aber noch nicht überall die Bereitschaft für eine generelle Umsetzung sowie gemeinsame Abstimmung bzw. Kooperation ausgeprägt ist. Zum anderen ist deutlich geworden, dass in einer Phase der überwiegenden Bestandsentwicklung den Maßnahmen der Verkehrsinfrastrukturentwicklung ein besonderer Stellenwert zukommt.dehttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Raumplanungintegrierte KonzepteSozialwissenschaften, SoziologieHandel, Kommunikation, VerkehrLandschaftsgestaltung, RaumplanungFallstudien einer integrierten Siedlungs- und Verkehrsentwicklung; Werkstattbericht aus dem Forschungsprojekt intermobil Region Dresden Hamburg 2004Working Paper2005-09-1210.15480/882.41VerkehrsplanungSiedlungsplanungDresden11420/4310.15480/882.41930767884Other