2023-06-252023-06-25https://tore.tuhh.de/handle/11420/16437In diesem Projekt soll ein Verfahren zur Berücksichtigung von Schweißeigenspannungen bei der Ermüdungsfestigkeitsbewertung mittels direkter Simulationen entwickelt werden. Zunächst sollen Schweißeigenspannungen in Kleinproben und Großbauteilen bestimmt und verglichen werden. In Kleinproben liegen aufgrund fehlender Schrumpfungsbehinderung häufig nur relativ geringe Eigenspannungen vor. Im Rahmen der Untersuchungen soll ermittelt werden, welche Eigenspannungen in Kleinproben, wie sie für Ermüdungsfestigkeitsversuche genutzt werden, auftreten und inwieweit sie sich von denen in größeren Bauteilen unterscheiden. Mittels numerischer Schweißsimulationen soll ein breites Spektrum von Plattendicken und Bauteilabmessungen untersucht werden, um den Einfluss von Geometrieparametern auf die Eigenspannungsentstehung zu bestimmen. Da die Überlagerung mit externen Lasten zu einer Umverteilung bzw. einem Abbau von Eigenspannungen führen kann, sind für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung die stabilisierten Eigenspannungen nach Belastung entscheidend. Mithilfe von numerischen Simulationen wird diese Umverteilung für unterschiedliche Lasthorizonte unter Zug und Druck, d.h. unterschiedliche Grenzlastverhältnisse, ermittelt. Anhand der Ergebnisse können die für die Ermüdungsfestigkeit relevanten Eigenspannungen für Kombinationen aus unterschiedlichen Ausgangszuständen und Lastfällen berechnet und für Kleinproben und Großbauteile verglichen werden. Der Eigenspannungseinfluss auf die Ermüdungsfestigkeit wird anschließend in Versuchen ermittelt. Da Schweißeigenspannungen im Allgemeinen nicht gleichmäßig über die Plattendicke verteilt sind, soll der Einfluss auf die Rissentstehungs- und die Rissfortschrittsphase unterschieden werden. Zudem sollen zwei unterschiedliche Nahtgeometrien mit unterschiedlichen Eigenspannungsverteilungen und Spannungskonzentrationsfaktoren verglichen werden: Kreuzstöße quer zur Belastungsrichtung und Steifen längs zur Belastung. Der Eigenspannungseinfluss wird anschließend dem Einfluss von Mittelspannungen gegenübergestellt. Abschließend soll anhand der Ergebnisse der Simulationen und Experimente ein Verfahren entwickelt werden, um Eigenspannungen bei der Ermüdungsfestigkeitsbewertung mittels direkter numerischer Simulationen zu berücksichtigen. Hierfür ist zu ermitteln, mit welcher Genauigkeit Eigenspannungen zu berechnen und wie sie auszulesen sind, um konservative Ergebnisse zu erhalten. Durch Simulation des Eigenspannungsabbaus unter Belastung wird das effektive Grenzspannungsverhältnis unter Berücksichtigung der stabilisierten Eigenspannungen ermittelt. Dieses wird zur Bestimmung eines Grenzspannungskorrekturfaktors herangezogen. Hierbei ist zu prüfen, ob eine entsprechende Korrektur anhand eines Eigenspannungswertes an der Bauteiloberfläche zielführend ist oder ob weitere Korrekturen erforderlich sind. Die durch dieses Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse können die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zukünftiger Bemessungsverfahren verbessern.The overall objective of this project is to develop an approach to include the influence of welding residual stresses in fatigue assessments through direct simulations. First, welding residual stresses in small-scale specimens and in large structures will be determined and compared. Residual stresses in small specimens used for experimental investigations are often relatively low due to the lack of structural constraints. The investigations will show in what range residual stresses are present in small-scale specimens used for fatigue tests and how they will differ in larger components. Using numerical welding simulations, a wide range of plate thicknesses and specimen dimensions will be assessed in order to identify the influence of geometrical parameters on residual stresses. The simulation results for the models of different dimensions, will allow a comparison between residual stresses in small-scale specimens and large structures. Since residual stresses may be redistributed or relaxed by superimposed external loads, for fatigue assessments the stabilized residual stresses after loading are relevant. Using numerical simulations, this redistribution is calculated for different load levels between compression and tension, i.e. different load ratios. As a result, the effective residual stresses affecting fatigue will be determined for different combinations of residual stress levels and load cases and compared for small and large-scale components. In fatigue tests it will then be investigated how residual stresses affect fatigue behaviour. Since residual stresses are generally not uniform over the plate thickness, the influence on crack initiation and propagation will be distinguished. Furthermore, two different weld geometries with different residual stress distributions and stress concentration factors will be compared: cruciform joints, transversal to the loading direction, and stiffeners longitudinal to the loading direction. Subsequently the residual stress influence will be compared to that of mean stresses. Overall, the test results will give information on the influence residual stresses have on different weld geometries compared to mean stresses. Finally, the results of the simulations and experiments will be evaluated to develop an approach to consider residual stresses in fatigue assessments using direct numerical simulations. For this purpose, it has to be determined which level of accuracy is needed in the simulations and how to read out residual stresses in order to obtain conservative outcomes. The effective stress ratio is determined by simulating the residual stress redistribution under loading. It is then used to calculate a stress ratio correction. Thus, it will be verified if such procedure based on a residual stress value on the plate surface is applicable or if further corrections are needed. The results of this project will further improve efficiency and safety in future design procedures.Ansatz zur Berücksichtigung von Schweißeigenspannungen bei der Ermüdungsfestigkeitsbewertung mittels direkter numerischer SimulationApproach to consider welding residual stresses in fatigue design using direct numerical simulations