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Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung Künstlicher Agenten : Sozialvorstellungen in der Multiagenten-Foschung
Citation Link: https://doi.org/10.15480/882.113
Publikationstyp
Working Paper
Publikationsdatum
2000-05
Sprache
German
Author
Institut
Number in series
3
Mit der Entstehung der Multiagenten-Forschung, die erst seit wenigen Jahren aus dem Nischendasein eines exotischen Zweiges der Künstliche Intelligenz-Forschung (KI) herausgetreten ist und in der Informatik gegenwärtig zunehmend an Bedeutung gewinnt, hat sich erstmals ein Bereich technologischer Forschung herausgebildet, der das Sozialverhalten technischer Einheiten, der sogenannten Agenten, in den Mittelpunkt der Technikentwicklung stellt. Dabei richtet sich das Interesse der Multiagenten-Forschung insbesondere darauf, Formen der Verhaltensabstimmung zwischen Agenten zu implementieren, die dazu führen, dass die Aktionen der beteiligten Agenten in koordinierter Weise zur Bearbeitung einer übergreifenden Problemstellung beitragen. Sofern solches Sozialverhalten nach dem Vorbild der sozialen Interaktion in menschlichen Gesellschaften modelliert wird, stellt sich die techniksoziologisch interessante Frage, wie dies geschieht: Auf welche Weise wird auf entsprechende Sozialvorstellungen rekurriert? Für welche Formen der Verhaltensabstimmung aus dem Bereich menschlicher Sozialität interessiert sich die Multiagenten-Forschung besonders? Aus welchen Gründen? Und welche Veränderungen in der Struktur und Wirkungsweise der verwendeten Koordinationsmechanismen lassen sich feststellen, wenn sie auf Gesellschaften
bzw. Gemeinschaften künstlicher Agenten übertragen werden? Diesen Fragen geht der vorliegende Forschungsbericht nach.Der Untersuchung liegen 25 Experteninterviews mit deutschen Wissenschaftlern zu Grunde, die im Bereich der Multiagenten-Forschung tätig sind. Sie wurden im Rahmen eines DFG-Projekts erhoben. Wenn man berücksichtigt, dass der Forschungszweig der Verteilten Künstlichen Intelligenz (VKI), innerhalb dessen die Multiagenten-Forschung verortet ist, in Deutschland noch recht klein ist und zudem unterstellt, dass es nicht erforderlich ist, alle Mitglieder jedes Forschungsteams zu befragen, um ein hinreichend zutreffendes Bild von dessen Forschungsaktivitäten zu erhalten, darf man berechtigt davon ausgehen, dass unser empirisches Material bezogen auf die Forschungsfragen ein einigermaßen vollständiges Bild der Multiagenten-Forschung in Deutschland ergibt. Die vorliegende Auswertung beschränkt sich im Wesentlichen auf die durchgeführten Experteninterviews. Sofern diese in relevanten Punkten nicht ergiebig genug waren, sind Fachveröffentlichungen hinzugezogen worden. Dort, wo es für das Verständnis grundlegender Fragestellungen und Entwicklungen der Multiagenten-Forschung erforderlich schien, sind zudem die einschlägigen angelsächsischen Publikationen berücksichtigt worden. Nichtsdestotrotz sind die Befunde in ihrer Aussagekraft zunächst auf die VKI in Deutschland begrenzt.
Es soll der Versuch unternommen werden, die aufgefundenen Konzepte und Überlegungen zur Nutzung von Mechanismen sozialer Verhaltenskoordination in einer typisierenden Betrachtung systematisch aufeinander zu beziehen. Das hierbei verwendete Ordnungsschema orientiert sich auf der allgemeinsten Ebene an der in der Soziologie geläufigen Unterscheidung zwischen vergesellschafteten und vergemeinschafteten Formen des Sozialen.
bzw. Gemeinschaften künstlicher Agenten übertragen werden? Diesen Fragen geht der vorliegende Forschungsbericht nach.Der Untersuchung liegen 25 Experteninterviews mit deutschen Wissenschaftlern zu Grunde, die im Bereich der Multiagenten-Forschung tätig sind. Sie wurden im Rahmen eines DFG-Projekts erhoben. Wenn man berücksichtigt, dass der Forschungszweig der Verteilten Künstlichen Intelligenz (VKI), innerhalb dessen die Multiagenten-Forschung verortet ist, in Deutschland noch recht klein ist und zudem unterstellt, dass es nicht erforderlich ist, alle Mitglieder jedes Forschungsteams zu befragen, um ein hinreichend zutreffendes Bild von dessen Forschungsaktivitäten zu erhalten, darf man berechtigt davon ausgehen, dass unser empirisches Material bezogen auf die Forschungsfragen ein einigermaßen vollständiges Bild der Multiagenten-Forschung in Deutschland ergibt. Die vorliegende Auswertung beschränkt sich im Wesentlichen auf die durchgeführten Experteninterviews. Sofern diese in relevanten Punkten nicht ergiebig genug waren, sind Fachveröffentlichungen hinzugezogen worden. Dort, wo es für das Verständnis grundlegender Fragestellungen und Entwicklungen der Multiagenten-Forschung erforderlich schien, sind zudem die einschlägigen angelsächsischen Publikationen berücksichtigt worden. Nichtsdestotrotz sind die Befunde in ihrer Aussagekraft zunächst auf die VKI in Deutschland begrenzt.
Es soll der Versuch unternommen werden, die aufgefundenen Konzepte und Überlegungen zur Nutzung von Mechanismen sozialer Verhaltenskoordination in einer typisierenden Betrachtung systematisch aufeinander zu beziehen. Das hierbei verwendete Ordnungsschema orientiert sich auf der allgemeinsten Ebene an der in der Soziologie geläufigen Unterscheidung zwischen vergesellschafteten und vergemeinschafteten Formen des Sozialen.
DDC Class
004: Informatik
300: Sozialwissenschaften, Soziologie
600: Technik