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Vom plötzlichen Boom der Gruppenarbeit in deutschen Automobilfabriken - Hintergründe und Perspektiven neuer Formen der Arbeitsorganisation
Citation Link: https://doi.org/10.15480/882.194
Publikationstyp
Working Paper
Publikationsdatum
1993
Sprache
German
Author
Institut
Gruppenarbeitskonzepte erfahren seit geraumer Zeit einen besonderen Boom in der Automobilindustrie, genau jener Branche, in der man dies am wenigsten vermuten würde. Dort werden insbesondere in der Produktion bei jeder Umstellung und bei jedem Modellanlauf Gruppenarbeitsplätze eingerichtet. Manager der Bereiche Fertigung, Personal und Materialwirtschaft, Betriebsräte, Gewerkschaftsvertreter und viele andere Akteure scheinen in ungewohnter Weise an einem Strick zu ziehen. Von den sogenannten neuen Formen der Arbeitsorganisation versprechen sie sich in bemerkenswertem Ausmaß die Lösung vieler drängender Probleme; freilich jeweils aus verschiedenem Blickwinkel mit unterschiedlicher Zielsetzung. Im folgenden soll gezeigt werden, daß es bei der gegenwärtigen Gruppenarbeitsdebatte keine Stunde Null gibt, sondern in vielfältiger, wenn auch wenig offenkundiger Weise an frühere Konzepte und Erfahrungen angeknüpft wird. Deshalb werden frühere und gegenwärtige Gruppenarbeitsmodelle danach befragt, warum sie entstanden sind, inwieweit sie an (sozial-)wissenschaftliche Konzepte anknüpfen, inwieweit die Modelle erfolgreich waren bzw. sind und welche Konsequenzen sich aus ihnen ableiten lassen. Aktuelle Gruppenarbeitsprojekte werden daraufhin analysiert, welche unterschiedlichen Interessen an sie gerichtet sind, wieweit die Gemeinsamkeiten gerade zwischen Management und Betriebsräten reichen und in welchem Verhältnis die Modelle zu schwedischen und japanischen Produktionskonzepten stehen. Darüber hinaus wird gefragt, inwieweit in den 90er Jahren ein Abschied vom Fließband zu erwarten ist. Abschließend wird untersucht, zu welchen Problemfeldern der Gruppenarbeit bereits Befunde aus der Gruppenforschung (Psychologie und Soziologie) vorliegen.
Schlagworte
Gruppenarbeitskonzept
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