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Gender Mainstreaming im Bundesportal BundOnline 2005 : Gutachten im Auftrag des Vereins Frauen geben Technik neue Impulse
Citation Link: https://doi.org/10.15480/882.80
Publikationstyp
Working Paper
Publikationsdatum
2004-02
Sprache
German
Author
Winker, Gabriele
Institut
In diesem Gutachten wird der Frage nachgegangen, inwieweit bei der Realisierung des Bundesportals www.bund.de, das einen zentralen Bestandteil der eGovernment-Initiative der Bundesregierung darstellt, Genderperspektiven berücksichtigt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz einiger vielversprechender Ansätze die Strategie des Gender Mainstreaming im Bundesportal nur unzureichend umgesetzt ist. Damit werden die vielfältigen Chancen des neuen Mediums nicht umfassend zur Unterstützung einer offensiven Chancengleichheit von Frauen und Männern genutzt. Eine einheitliche Strategie bei der Implementierung von gleichstellungsrelevanten Angeboten ist nicht erkennbar. Dies hängt damit zusammen, dass Gender Mainstreaming in den Konzepten zum Bundesportal nicht im Leitbild benannt wird und in der Umsetzung Effektivitätssteigerung und Rationalisierung im Vordergrund stehen.
In einzelnen Bereichen wie Arbeit und Beruf werden teilweise gendersensitive Angebote ins Bundesportal eingestellt und auch das Thema Gleichstellung als Rubrik benannt. Allerdings finden sich nicht alle Angebote, die unter der Rubrik Gleichstellung übersichtlich gesammelt werden, gleichzeitig auch in dem jeweiligen Themengebiet wieder, auf die sich diese Angebote beziehen. Damit besteht die Gefahr, dass genderrelevante Angebote in den Bereich Gleichstellung
abgeschoben werden und im allgemeineren Teil nicht mehr auftauchen. Allerdings ist es zu begrüßen, dass im Bereich Arbeit und Beruf Gleichstellung einen eigenständigen Platz erhält und damit als politische Aufgabe sichtbar bleibt...
Einen Platz für Frauenpolitik scheint es im Bundesportal nicht zu geben. Und durch das Fehlen eines eigenständigen und übergreifenden Gleichstellungsbereichs sind frauen- bzw. genderpolitische Aspekte oder Angebote nur mühsam unter verschiedenen Rubriken zu finden.
Dazu kommt, dass die vorhandenen Angebote durch mangelhafte Suchfunktionen nicht entsprechend sichtbar gemacht werden. Der Schlagwortkatalog ist nicht gendersensitiv. Damit erscheint für NutzerInnen mit Interesse an Angeboten zur politischen Unterstützung von Chancengleichheit die Verschlagwortung als willkürlich. Angebote werden teilweise nur per Zufall gefunden oder weil der Projektname der NutzerIn bereits vorher bekannt war. Im Vordergrund des Internetauftritts www.bund.de steht die Bereitstellung von Informationen der einzelnen Ministerien. Beteiligungsorientierte Angebote, mit denen Bürger und Bürgerinnen über moderierte Foren und Diskussionsrunden zur politischen Teilhabe aufgefordert werden, sind so gut wie nicht vorhanden. Dies ist für Gruppen, deren Interessen nicht im Mainstream vertreten werden und die sich für Ihre Bedürfnisse politisch aktiv einsetzen müssen, besonders störend. So gibt es auch keinen Raum, in dem unter dem Dach des Bundesportals über Frauen- oder Geschlechterpolitik debattiert werden könnte. Um das Internetportal des Bundes in der Zukunft geschlechtersensitiv zu gestalten, muss zunächst die Strategie des Gender Mainstreaming im Leitbild benannt und in alle Bereiche integriert
werden. Davon ausgehend lassen sich dann gezielt zielgruppenspezifische Angebote
entwickeln, die differenziert die Interessen und Belange von Frauen und Männern in unterschiedlichen Lebenslagen widerspiegeln. Darüber hinaus kann über durchgängige Suchmöglichkeiten nach Zielgruppen und Lebenslagen sowie eine gendersensitive Verschlagwortung die Auffindbarkeit genderrelevanter Angebote deutlich verbessert werden.
Im Weiteren gilt es, die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe für Bürgerinnen und Bürger auszubauen. Das Internetportal des Bundes kann zur Erweiterung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern beitragen, wenn ein öffentlicher Raum geschaffen wird, der vielfältige Informationen für unterschiedliche Lebenslagen bietet und diskursive Partizipation ermöglicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz einiger vielversprechender Ansätze die Strategie des Gender Mainstreaming im Bundesportal nur unzureichend umgesetzt ist. Damit werden die vielfältigen Chancen des neuen Mediums nicht umfassend zur Unterstützung einer offensiven Chancengleichheit von Frauen und Männern genutzt. Eine einheitliche Strategie bei der Implementierung von gleichstellungsrelevanten Angeboten ist nicht erkennbar. Dies hängt damit zusammen, dass Gender Mainstreaming in den Konzepten zum Bundesportal nicht im Leitbild benannt wird und in der Umsetzung Effektivitätssteigerung und Rationalisierung im Vordergrund stehen.
In einzelnen Bereichen wie Arbeit und Beruf werden teilweise gendersensitive Angebote ins Bundesportal eingestellt und auch das Thema Gleichstellung als Rubrik benannt. Allerdings finden sich nicht alle Angebote, die unter der Rubrik Gleichstellung übersichtlich gesammelt werden, gleichzeitig auch in dem jeweiligen Themengebiet wieder, auf die sich diese Angebote beziehen. Damit besteht die Gefahr, dass genderrelevante Angebote in den Bereich Gleichstellung
abgeschoben werden und im allgemeineren Teil nicht mehr auftauchen. Allerdings ist es zu begrüßen, dass im Bereich Arbeit und Beruf Gleichstellung einen eigenständigen Platz erhält und damit als politische Aufgabe sichtbar bleibt...
Einen Platz für Frauenpolitik scheint es im Bundesportal nicht zu geben. Und durch das Fehlen eines eigenständigen und übergreifenden Gleichstellungsbereichs sind frauen- bzw. genderpolitische Aspekte oder Angebote nur mühsam unter verschiedenen Rubriken zu finden.
Dazu kommt, dass die vorhandenen Angebote durch mangelhafte Suchfunktionen nicht entsprechend sichtbar gemacht werden. Der Schlagwortkatalog ist nicht gendersensitiv. Damit erscheint für NutzerInnen mit Interesse an Angeboten zur politischen Unterstützung von Chancengleichheit die Verschlagwortung als willkürlich. Angebote werden teilweise nur per Zufall gefunden oder weil der Projektname der NutzerIn bereits vorher bekannt war. Im Vordergrund des Internetauftritts www.bund.de steht die Bereitstellung von Informationen der einzelnen Ministerien. Beteiligungsorientierte Angebote, mit denen Bürger und Bürgerinnen über moderierte Foren und Diskussionsrunden zur politischen Teilhabe aufgefordert werden, sind so gut wie nicht vorhanden. Dies ist für Gruppen, deren Interessen nicht im Mainstream vertreten werden und die sich für Ihre Bedürfnisse politisch aktiv einsetzen müssen, besonders störend. So gibt es auch keinen Raum, in dem unter dem Dach des Bundesportals über Frauen- oder Geschlechterpolitik debattiert werden könnte. Um das Internetportal des Bundes in der Zukunft geschlechtersensitiv zu gestalten, muss zunächst die Strategie des Gender Mainstreaming im Leitbild benannt und in alle Bereiche integriert
werden. Davon ausgehend lassen sich dann gezielt zielgruppenspezifische Angebote
entwickeln, die differenziert die Interessen und Belange von Frauen und Männern in unterschiedlichen Lebenslagen widerspiegeln. Darüber hinaus kann über durchgängige Suchmöglichkeiten nach Zielgruppen und Lebenslagen sowie eine gendersensitive Verschlagwortung die Auffindbarkeit genderrelevanter Angebote deutlich verbessert werden.
Im Weiteren gilt es, die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe für Bürgerinnen und Bürger auszubauen. Das Internetportal des Bundes kann zur Erweiterung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern beitragen, wenn ein öffentlicher Raum geschaffen wird, der vielfältige Informationen für unterschiedliche Lebenslagen bietet und diskursive Partizipation ermöglicht.
DDC Class
300: Sozialwissenschaften, Soziologie
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Name
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Size
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Format
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